Training im Schnee 3 oder Wenn Beyblader erwachsen werden... von Venka (Der längste Teil und gleichzeitig das Ende der TiS Trilogie) ================================================================================ Kapitel 8: Ein Unglück kommt selten allein... --------------------------------------------- So... Nun gehts Tala wieder besser, wenden wir uns also mal den anderen Protagonisten in TiS zu... Viel Spaß euch allen! Lillie und Venka ---------------------------- 08 - Ein Unglück kommt selten allein... Zwei Wochen nach der Operation war der Rothaarige deutlich auf dem Weg der Besserung. Zwar durfte er den Krankentrakt des Centers nicht verlassen, was dazu führte, dass er Weihnachten im Center verbringen musste, aber letzten Endes waren alle froh, dass es Tala wieder besser ging. Die Demolition-Boys kehrten zwei Tage später nach Russland zurück und einem kurzen Telefonat zwischen Kai und Yuri zu Folge war es Ihnen gelungen vor Boris zu verschleiern, wo sie wirklich gewesen waren. Erstaunlicherweise kaufte Boris den fünf Spielern ab, dass sie einfach nur ein wenig Freizeit gebraucht hatten. Im Austausch dafür bekamen sie allerdings verlängerte Trainingseinheiten aufgebrummt. Yuri nahm es gelassen, wusste sie doch genau, dass es hätte schlimmer kommen können. Zwei Tage vor Silvester saß Kai an seinem Computer und fertigte einige Berichte für Tysons Vater an. Dieser befand sich einmal mehr auf einer Ausgrabung und auf der Suche nach Spuren antiker Bit-Beasts. Kai, dessen Studium von den Ergebnissen der Ausgrabungen abhing, ordnete die Daten und fasste sie zu Berichten zusammen, die er dann direkt an die BBA-Forschungsabteilung weitergeleitet wurden. Der Grauhaarige war gerade dabei, die letzten Daten in die Tabelle einzufügen, als das Telefon klingelte. Der schrille Ton ließ den Grauhaarigen zusammenfahren und aus seiner Überlegung hochschrecken. "Wer ruft denn jetzt an?" murmelte er, während er sich das mobile Gerät griff. "Hiwatari und Kon?" "Hi..." tönte es leise am anderen Ende. "Hier ist Mariah... - Hast du Zeit? Können wir reden?" Skeptisch zog Kai eine Augenbraue in die Höhe. Mariah am Telefon und sie fragte ausgerechnet ihn ob er Zeit zum Telefonieren habe? "Klar..." gab er kurz angebunden zurück. "Danke... - Du, pass auf, ich... - Ich bin wieder zu Hause..." "So? - Und weshalb?" fragte Kai nach, während er aus dem Arbeitszimmer die Treppe hinunter in die Wohnstube ging und sich auf die Couch setzte. Sah ja fast so aus als könnte dies noch ein längeres Gespräch werden, da schadete es nichts, wenn man es sich bequem machte. "Na ja..." gab die junge Frau zurück. "Ich... - Michael und ich wir haben uns gestritten! Und..." "Gestritten? - Weswegen?" "Wegen... - Na ja... - Anfangs wegen Kleinigkeiten... - Ich meine... - Es gab so viel, was nicht stimmte und er kann so verdammt uneinsichtig sein... - Es gab so Sachen, die haben mich verrückt gemacht! Und manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich ihm überhaupt nichts bedeute, weißt du? - Kann sein, dass ich mit der amerikanischen Art nicht zurecht komme, aber... - Ich dachte, da du das auch konntest, würde ich lernen, damit zurecht zu kommen... - Das war wohl ein Irrtum... - Aber ich mag ihn trotzdem und will mich eigentlich nicht von ihm trennen, aber im Moment ist es das Beste..." "Hm..." "Stör ich dich eventuell? Du wirkst so einsilbig..." "Nein, nein..." "OK... - Also... - Ich wollte nur, dass du weißt, wo du mich erreichen kannst." "Na ja... - Nicht wirklich..." gab Kai zurück. "Was soll das denn jetzt? - Du wirst doch wohl noch wissen, wo du herkommst..." "So gesehen, weiß ich schon, woher ich komme, aber..." Schlagartig war am anderen Ende Stille. Kai konnte förmlich hören, wie Mariah überlegte. Es dauerte einen Augenblick, bis Kai sich entschied, die junge Frau noch einmal anzusprechen. "Mariah?" Stille. "Mariah? Bist du noch dran?" Keine Antwort. "Mariah... - Ich weiß, dass du mit Ray reden wolltest... - Tut mir leid..." "K... - Kai?" "Ja... - Ich richte ihm aus, dass du angerufen hast..." "Danke... - Wiederhören..." Dann legte sie auf. Kai tat es ihr gleich und betrachtete sekundenlang den sich in seiner Hand befindenden Telefonhörer, bevor er ihn kopfschüttelnd auf den Tisch legte. "Wusste gar nicht, dass sich unsere Stimmen so dermaßen ähneln..." Feuerrot im Gesicht legte die junge Frau den Hörer auf die Gabel zurück. "Was ist? Hast du ihn erreicht?" wollte ihr Bruder von ihr wissen. Mariah schüttelte den Kopf. "Mit wem hast du denn dann die ganze Zeit telefoniert?" war die prompte Rückfrage. "Tja, weißt du... - Ich habe... - Na ja, ich dachte ich hätte Ray dran, aber... - Lee... - Ich hätte nie gedacht, das Kai so ein guter Zuhörer sein kann..." Derweil war der Grauhaarige gerade dabei, sich etwas zu trinken zu machen, als das Telefon auf dem Stubentisch ein zweites Mal klingelte. "Was ist denn heute bitte los? - Ja, hier Hiwatari und Kon?" Am anderen Ende meldete sich erneut eine weibliche Stimme. "Einen wunderschönen guten Tag. Spreche ich mit Kai Hiwatari?" "Ja, was kann ich für sie tun?" "Mein Name ist Cassidy Di'Cesare. Ich bin Officer hier im New Exeter Police Department." "Aha..." "Und ich habe hier jemanden, der gern mit ihnen sprechen würde." "Hm?" Skeptisch verzog Kai das Gesicht. ,Wer könnte... - Nein... - Das kann...' dachte er, wurde aber in seinen Gedanken unterbrochen, als sich am anderen Ende Ray meldete. "Hallo Kai..." "Was ist denn mit dir los?" wollte der Grauhaarige wissen. "Etwas schwer zu erklären... - Sag mal wär's möglich, dass du mich hier abholst?" "Klar... - Gleich?" "Wenn's geht...?" "Sicher, ich bin in einer halben Stunde bei dir..." "Danke..." Kai seufzte und legte auf. Dann griff er nach seinen Cabrioschlüsseln, verließ das Haus und fuhr in Richtung des Stadtzentrums. Etwa eine halbe Stunde später betrat Kai das Police Department, wo er bereits von Ray erwartet wurde. "Komm, lass uns bloß hier abhauen..." war alles, was der Chinese herausbekam, bevor er Kai am Arm packte und ihn nach draußen zum Auto zog. Kai hob skeptisch eine Augenbraue, ließ sich aber ohne großartigen Widerstand zum Auto ziehen. "Was ist los?" wollte er wissen, nachdem sich der weiße Pontiac TransAm von der Polizeiwache entfernte. "Nichts..." gab Ray beschämt zurück. "Na wegen nichts werde ich dich da nicht abgeholt haben. - Also?" Er bekam wieder keine Antwort. "Sag mal du wolltest doch heute Morgen mit dem Motorrad fahren, oder? Wo hast du deine Black Tiger eigentlich gelassen?" Wieder keine Antwort. Kai ließ seinen Blick kurz zu seinem Geliebten schweifen. "Na ja, wenn du mir nicht antworten willst, kann ich dich wohl auch nicht zwingen... - Willst du wieder in den Center?" Ray schüttelte den Kopf. "Nach Hause?" Der Schwarzhaarige nickte. "Hast du die Maschine zerlegt?" fragte Kai plötzlich. Wieder schüttelte Ray nur den Kopf. "Bist du wieder gerast wie ein Irrer?" "Das machst du doch auch..." war die leise Rückantwort. Kai nickte. "Das schon... - Aber ich lasse mich wenigstens nicht erwischen... - Wie lange ist er weg?" Ray seufzte und legte den Kopf in den Nacken. "Sie waren human zu mir... - Drei Monate... - Allerdings im Gegenzug beide..." Kai konnte sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen, spürte er doch, wie peinlich Ray die ganze Sache war. Gerade er, der Moralapostel, der Kai immer zum langsam fahren aufforderte und der wegen Kais Cabriolet eine endlos erscheinende Diskussion angefangen hatte, war nun derjenige, der seinen Führerschein wegen zu schnellem Fahrens hatte abgeben müssen. Nicht dass Kai sich darüber offenkundig lustig gemacht hätte, aber sein Gesichtsausdruck verriet, dass es ihn schon ein wenig amüsierte, auch wenn Ray ihm leid tat. "Mariah hat mich übrigens angerufen..." sagte Kai schließlich um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. "Wann?" "Etwa vor zwei Stunden..." "Und was wollte sie?" "Hat wohl Probleme mit Michael, jedenfalls sei sie wieder zu Hause und du wüsstest, wo du sie erreichen könntest..." Ray hob skeptisch eine Augenbraue. "Das hat sie dir erzählt?" Kai grinste, während er den Wagen vor dem Haus anhielt. "Nein..." "Woher weißt du es dann?" "Sie hat gedacht, sie redet mit dir..." "Und was hast du gemacht?" "Nichts, ich hab ihr zugehört. Ich hab ihr dann am Schluss gesagt, mit wem sie wirklich gesprochen hat. Du sollst sie anrufen, sobald du zu Hause bist." Ray nickte. "Klar, mache ich..." meinte er, stieg aus dem Wagen und ging zum Haus. Als Kai ihm nicht folgte, drehte er sich noch einmal um. "Was machst du denn?" "Ich weiß genug um mit einem gewissen Herrn mal ein paar ernste Worte zu sprechen... - Ich komme dann heute abend wieder, mach dir keine Sorgen. Ruf du sie an und versuch, sie zu beruhigen." "OK... - Soll ich ihr sagen, dass du..." Der Grauhaarige schüttelte den Kopf. "Besser nicht, ich muss ohnehin erst sehen, was dabei herauskommt." Ray lächelte seinen Freund an. "Viel Glück!" rief er ihm zu, als Kai das Cabrio rückwärts aus der Einfahrt lenkte. Etwa eine halbe Stunde später stoppte der weiße Pontiac vor der städtischen Grundschule in der Michael das Baseball-Team trainierte. Noch immer hatte der Grauhaarige keine Ahnung, wie er es anstellen sollte, Michael direkt mit der Nase auf seinen Fehler zu stoßen ohne dabei einen Beweis gegen sich zu hinterlassen. Der Amerikaner sollte selbst auf die Idee kommen, das Mädchen, mit dem er vor zwei Jahren zusammen gekommen war, für sich zurückzuerobern. Aber wie immer benötigte es dazu einen Extraanstoß. Nur... - Wie anstellen? Kai seufzte und legte den Kopf in den Nacken. "Worauf habe ich mich da nur wieder eingelassen..." murmelte er, als ihn eine bekannte Stimme aus seinen Gedanken riss. "Sag mal was treibt dich denn hierher?" Der junge Russe öffnete seine Augen und blickte den jetzt vor ihm stehenden Amerikaner an. "Ich hab mir gedacht ich schau einfach mal vorbei... - Spring rein..." "Cool, danke!" Mit seinem typischen Grinsen auf den Lippen nahm Michael Maß und sprang über die geschlossene Tür auf den Sitz nachdem er seine Tasche auf den Rücksitz geworfen hatte. Den missbilligenden Blick seitens Kai ignorierte er. "Ich habe zwar keine Ahnung, was dich hierher treibt... - Ich meine du hast doch sicher ne Menge fürs Studium zu tun, oder?" "Brauchte ne Pause... - Ich fahr dich heim, was denkst du?" "Ich hab's nicht eilig, heimzukommen... - Lass uns lieber in den Center fahren und ein Match spielen." Kai zuckte mit den Schultern. "Wie du willst..." gab er zurück und lenkte dann das Cabrio aus der Parklücke. "Aber ich muss dich warnen..." "Wovor?" Der Grauhaarige grinste. "Mir wurde letztens bescheinigt, ich hätte einen Fahrstil wie ein gesenkter Henker..." Michael zuckte mit den Schultern. "Lass sehen..." verlangte er. "Wie du meinst... - Halt dein Basecap fest!" Und mit diesen Worten trat er das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Der Motor reagierte sofort und das Cabrio verschwand mit quietschenden Reifen um die nächste Ecke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)