Training im Schnee 3 oder Wenn Beyblader erwachsen werden... von Venka (Der längste Teil und gleichzeitig das Ende der TiS Trilogie) ================================================================================ Kapitel 26: Aller Anfang ist schwer... -------------------------------------- Nun gut... Nachdem also unser Knallkopf von Pflichtverteidiger mit wehender Fahne untergegangen ist (wen wunderts bei der hohlen Birne...), darf dann unser zweiter Anwalt sein Glück versuchen! Und da in TiS jeder mal seine große Stunde haben darf und die meisten ihren Glanzauftritt schon hatten, ist jetzt einer der letzten dran, die noch nicht durften! Bühne frei für: ... -^.^- Einfach lesen und genießen! Lillie und Venka PS: Alle, die am Ende des 26. Kapitel darauf getippt haben, dass es was mit Chap 18 zu tun hat, die hatten recht... ^^ ------------------ 27 – Aller Anfang ist schwer Die Aufregung über den Ausgang der Verhandlung hatte sich mittlerweile bei allen Mitgliedern der Demolition-Boys in blanke Verzweiflung umgewandelt. Nur Yuri lief geschäftig hin und her. „Suchst du was?“ fragte Elena schließlich. „Ja, aber wo hab ich sie denn nur hingetan?“ Yuri antwortete gedankenverloren und kramte weiter in irgendwelchen Schubladen. „Kann ich dir helfen?“ erkundigte sich die Freundin. Doch anstatt einer Antwort zog Yuri plötzlich einen kleinen Zettel ganz unten aus der Schublade. Elena erkannte darauf ein paar Zahlen, es war ihr aber unmöglich zu entziffern, was diese zu bedeuten hatten. ‚Wahrscheinlich eine Telefonnummer…’ dachte sie. ‚Sie meinte ja, dass sie einen Anwalt kennt.’ Damit sollte sie Recht behalten. Yuri stürzte in das Büro, in dem vor kurzer Zeit noch Boris seine Zeit totgeschlagen hatte und griff zum Telefonhörer. Am anderen Ende klingelte es; ein Mal, zwei Mal, drei Mal, vier Mal… „Los! Geh schon ran!“ murmelte sie auffordernd. Wie zur Bestätigung wurde der Hörer am anderen Ende abgehoben. „Mh…“ erklang eine männliche, müde Stimme. „Du musst uns unbedingt helfen!“ platze Yuri sofort heraus. „Was…- Wie…- Wer ist da überhaupt…“ fragte die Stimme, worauf ein lautes Gähnen zu hören war. „Na ich bin es, Yuri!“ sagte sie erstaunt. „Was ist denn los mit dir?“ „Ich bin müde!“ gab der Gefragte leicht knurrig zurück. „Du hast mich gerade aus dem Bett geholt…“ erneut war ein Gähnen zu hören. „Oh, ich habe die Zeitverschiebung ganz vergessen, sorry!“ „Schon gut, du sagtest was von Hilfe brauchen?“ „Ja, wir brauchen dringend einen guten Anwalt. Kannst du uns da einen empfehlen? Wir haben nur das finanzielle Problem dabei…“ „Frag doch Tyson.“ unterbrach sie ihr Gesprächspartner. „Er hat letzte Woche vorzeitig sein Studium beendet und die Zulassung bekommen.“ „Ich danke dir, Tala. Das ist eine super Idee. Nun schlaf gut weiter!“ mit diesen Worten legte Yuri den Hörer wieder auf. Tala starrte den Hörer, den er noch kurz in der Hand hielt ungläubig an. „Was war denn das gerade…- Das sollte doch eigentlich ein Scherz sein.“ murmelte er und legte den Hörer zurück. „Egal, was soll da schief gehen…“ er gähnte ein weiteres Mal und taumelte dann wieder ins Bett. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es gerade kurz vor vier Uhr früh war. „Hätte das nicht bis morgen Zeit gehabt!“ knurrte er noch, bevor er wieder einschlief. Wenige Tage später waren Tala und Rogue bei Kai und Ray zum Mittagessen eingeladen. „12 Uhr, die Nachrichten!“ verkündete eine Stimme aus dem laufenden Fernseher. „Mach doch den Kasten aus!“ meinte Ray. „Wir haben Gäste!“ „Ja, gleich. Ich will nur noch schnell die Nachrichten sehen.“ gab Kai zurück. „Kann ich dir derweil beim Tischdecken helfen?“ fragte Rogue freundlich. „Ja, gern. Lassen wir die Männer fernsehen!“ lachend ging er der jungen Frau voraus in die Küche. „Und nun kommen wir zum Sport.“ kündigte die Fernsehsprecherin an. „Die Beybladewelt wird durch einen Skandal erschüttert.“ leitete sie ihre Nachricht ein. „Rogue, Ray! Das solltet ihr euch mit anhören!“ rief Tala in Richtung Küche. „Das russische Beybladeteam, die Demolition-Boys, das fünft platzierte Team der Weltrangliste, muss wahrscheinlich noch vor dem Beginn der Weltmeisterschaft zurück treten. Wir schalten jetzt live an den Baikalsee zu unserem Reporter, John Martins. Können sie uns genaueres über den Vorfall erzählen, John?“ „Vor mehreren Wochen wurde Boris Balkov von einem Spieler aus dem russischen Team erschossen.“ begann der Reporter zu berichten. „Spencer Anykov wurde daher von den örtlichen Gerichten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.“ „Damit sind die Demolition-Boys doch ein Spieler zuwenig.“ kommentierte die Sprecherin. „Das ist richtig. Sie hätten noch die Möglichkeit einen neuen Spieler ins Team aufzunehmen, aber so kurz vor der WM wird es erstens schwierig sein, einen passenden Spieler zu finden und zweitens ist die Anmeldefrist eigentlich schon verstrichen.“ „Warum haben sie sich dann nicht schon eher bemüht?“ wollte die Sprecherin wissen. „Das hiesige Gericht hatte beschlossen, dass diese Sache im Verborgenen verhandelt wird. Deshalb haben wir diese Neuigkeit auch jetzt erst erfahren und können sie somit auch jetzt erst weiter geben. Außerdem zögerte sich das Urteil aus unerklärlichen Gründen heraus.“ „Aber was kann das Team denn dann noch unternehmen?“ erkundigte die Sprecherin. „Oh nein!“ Tala traf es einskalt. Er wurde schlagartig blass. „Oh, nein…“ wiederholte er flüsternd. „Was hast du denn?“ erkundigte sich Rouge. „Die Teamleaderin der Demolition-Boys, Yuri Catar, sagte, dass sie das Urteil anfechten werden und in Berufung gehen.“ sprach derweil der Reporter weiter. Kai hatte einen Geistesblitz: Talas Blässe und die eben gehörte Aussage. „Nein, das hast du nicht getan!“ sagte er zu seinem Bruder in der Hoffnung, dass er falsch liegen würde. „Doch habe ich!“ „Was hat das alles zu bedeuten?“ fragte Rogue mit ernster Miene. „Da braucht Spencer Anykov aber einen Spitzenanwalt um dieses Urteil widerlegen zu können. Wissen sie schon, wer es ist?“ fragte die Sprecherin weiter. „Ja, es handelt sich dabei um einen guten Freund der Demolition-Boys, den Stellvertretenden Teamleader der Bladebrakers, Tyson Granger.“ „Wie konntest du das nur tun?“ ging Kai seinen Bruder an. „Was hast du dir denn dabei gedacht? Tyson und russische Gerichte, das kann doch gar nicht gut gehen. Damit kennt sich der Junge doch gar nicht aus!“ „Nicht, was die essbaren betrifft…“ versuchte Ray die Situation aufzulockern. „Kannst du nicht einmal ernst bleiben!“ herrschte Kai jetzt auch Ray an. „Nun mach aber mal ein Punkt, Kai!“ entgegnete Rogue im strengen Tonfall. „Wir machen uns alle Sorgen um Spencer.“ Ray legte seine Hand auf Kais Schulter. „Aber, denk positiv! Vor knapp zwei Jahren waren wir in Dresden. Seid dem hat sich unser Tyson echt angestrengt und nun hat er sein Studium vorzeitig und mit Auszeichnung beendet. Wenn einer das schafft, dann er!“ „Ihr kennt euch anscheinend nicht gut mit russischen Gerichten aus…“ murmelte der Grauhaarige. „Was die nichtessbaren betrifft, muss ich dir leider Recht geben.“ stimmte Ray ihm zu. „Ihr solltet nämlich wissen, dass…“ Doch das sollten sie im Moment nicht erfahren. Das Telefon klingelte und riss Kai damit aus seiner Erläuterung. „Ich geh schon!“ meinte er. „Ja, hier Kai Hiwatari.“ sagte er in den Hörer. „Hallo, Kai. Ich bin es Judy. Habt ihr heute schon die Nachrichten gesehen?“ ohne Umschweife kam sie zum Thema. „Ja haben wir.“ erwiderte Kai. „Wer ist denn auf die glorreiche Idee gekommen, Tyson dort hin zu schicken?“ wollte sie wissen. „Das war Tala!“ „War wohl nicht seine Sternstunde. In Anbetracht der Lage, haben wir beschlossen nach Russland zu fliegen und Tyson zu unterstützen, wo wir nur können.“ „Das ist eine gute Idee. Ich sage den anderen Bescheid. Wir kommen natürlich mit. Wann sollen wir da sein?“ „So gegen 17.00 Uhr!“ „Geht klar, bis später.“ „Bis dann!“ Kai legte den Hörer auf. „Wir fliegen nach Russland!“ verkündete er den fragenden Freunden. „Wann?“ wollte Rogue wissen. „Heute, Spätnachmittag.“ „Da kann ich nicht, ich muss leider wieder arbeiten gehen!“ sagte sie. „Kannst du dir frei nehmen?“ fragte Tala. „Ich kann es versuchen.“ „Gut, dann werden wir zwei hoffentlich Montagabend nachkommen. Richtet den anderen derweil schöne Grüße aus.“ „Machen wir, aber jetzt essen wir erst mal.“ mischte sich Ray ein. „Bevor alles noch ganz kalt ist.“ „Genau so ist es gewesen.“ schloss Spencer seinen Bericht. Eigentlich hatte er es satt, die Geschichte immer und immer wieder zu erzählen, doch Tyson war nun sein Anwalt und vermutlich die letzte Rettung. Tyson hatte dem Freund aufmerksam zugehört. Nun fing er an in den alten Prozessakten zu kramen. „Ich muss zugeben, dass mit dieser Geschichte die Strategien deines ersten Anwaltes gar nicht so schlecht waren. Er hätte es sogar schaffen können, wenn er sich dahinter geklemmt hätte.“ murmelte er in die Akten vertieft. „Wirst du dich denn reinknien?“ wollte Elena wissen. Sie war als Dolmetscherin mit ins Gefängnis gekommen, da Tyson kein einziges Wort Russisch sprach. „Mh? Was?“ fragend löste Tyson seinen Blick von der Seite, die er eben gelesen hatte. „Ich meine, wirst du Spencer da rausholen?“ „Sagen wir. Ich versuch’s.“ Tyson wollte es nicht zugeben, aber er hatte Angst. Er hatte zwar sein Studium mit Auszeichnung bestanden, aber das interessierte hier niemanden und es machte schon gar keinen Einfluss auf das Ergebnis. Im Gegenteil. Tyson wusste sehr wohl, dass die russischen Gerichte nicht gut auf die westliche Welt zu sprechen waren. „Das reicht mir nicht Tyson!“ sagte Spencer. „Ich will hier raus und mit meinem Team gemeinsam bei der WM bladen.“ „Dann haben wir nur eine Chance.“ sagte der Blauhaarige. „Wir müssen versuchen den Verhandlungsort zu wechseln, am besten Moskau, denn hier wirst du wahrscheinlich keinen unvoreingenommenen Richter bekommen und dann müssen wir den Chip als Hauptbestandteil der Verteidigung nehmen.“ „Das kommt nicht in Frage.“ wehrte Elena ab. „Wir hatten schon in der ersten Verhandlung…“ Doch Tyson unterbrach sie. „Und die erste Verhandlung ist in die Hose gegangen. Ich kann nicht noch einmal mit derselben Strategie kommen. Wir müssen mehr auffahren und was eignet sich da besser als die Wahrheit.“ Dagegen hatten weder Spencer noch Elena ein Gegenargument. „Gut, dann werte ich das als beschlossene Sache.“ Tyson sah beiden abwechselnd in die Augen und ein Nicken seitens der beiden Demolition-Boys bestätigte die Feststellung. Kurz nach 16.00 Uhr waren Kai und Ray, gemeinsam mit Sarah am verabredeten Punkt des Flughafens. „Wo sind denn Rogue und Tala?“ wollte Judy wissen. „Rogue muss morgen arbeiten. Sie versucht aber frei zu kriegen und kommt dann mit Tala gemeinsam am Abend nach.“ berichtete Kai. „Gut, dann können wir ja starten. Die All-Starz sind auch schon an Bord.“ berichtete sie und ging voran. „Man merkt, dass es mal wieder auf eine WM zugeht.“ flüsterte Ray Kai zu. „Sie nennt ihr Team wieder All-Starz und nicht die einzelnen Namen.“ Kai antwortete nicht, er gab Ray nur im Stillen Recht, denn ihn beschäftigten bereits ganz andere Dinge. Dinge, die sich weit entfernt in Russland abspielten. Tyson schwitzte. Er wusste, dass es in Russland mit den Gerichten anders lief als wie er das bisher kannte und gelernt hatte. Zudem kam, dass er kaum ein Wort von dem Russisch verstand, was die anderen sprachen. Er hatte sich zwar so manche Formulierungen aufgeschrieben, aber ausreichen würde das auf keinen Fall. Bislang hatte er sich trotzdem so gut er konnte ins Zeug gelegt. Doch nun erschien ihm der Kampf plötzlich aussichtslos. Er begann an seinem Vorhaben zu zweifeln. „Ich beantrage die Verlegung des Verhandlungsortes nach Moskau.“ Tysons Stimme klang durch die Zweifel nicht mehr so sicher wie er sich das gewünscht hätte. „Gut wir ziehen uns zu einer kurzen Beratung zurück.“ erwiderte der Richter und erhob sich. Bevor dieser sich umdrehte und durch die Tür verschwand, glaubte Tyson ein verschmitztes Lächeln und einen kurzen Augenkontakt mit dem Staatsanwalt wechseln gesehen zu haben. In diesem Moment wurde ihm schlagartig bewusst, dass diese Verhandlung nicht nur ein Kampf um Spencers Freilassung werden würde. Er sollte Recht behalten. Der Richter lehnte Tysons Antrag ab mit der Begründung, dass es nicht mehr viel Zeit bis zur WM ist. Und wenn er wollte, dass sein Mandant dort als freier Spieler auftritt, müssten sie sich mit der Verhandlung so wie so schon beeilen. Ein Wechsel des Verhandlungsortes würde also viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die sie nicht mehr hatten. „Dann muss ich mich mächtig ins Zeug legen…“ seufzte Tyson als er das Gerichtsgebäude verließ. „Und Wir helfen dir dabei!“ erwiderte eine dem jungen Mann sehr bekannte Stimme. -------- Ob DAS gut geht? Man wird sehen... PS: @ Blacksilverlady: Keine Angst wegen fehlendem Nachschub für TiS 3 ^.~ Ich bin mit 6 Kapiteln für die WM bereits im Vorlauf (und mit dem Fortlauf der WM erst im Halbfinale) und Lillie hat noch mindestens 2 für die Verhandlung. Es wird also noch ne ganze Weile weitergehen mit TiS! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)